Nachhaltigkeit auf dem Dach

Das Weltklima erwärmt sich seit vielen Jahren schon, und mittlerweile lassen die zunehmenden Naturkatastrophen vermuten, dass für eine Umsteuerung die ominösen fünf Minuten vor Zwölf fast schon überschritten sind . Was konnte und kann man als einzelner Otto Normalverbraucher tun um den Prozess der Erderwärmung zu verlangsamen. Vielfach wird behauptet, als Einzelner kann man nichts dagegen unternehmen, und die Politik muss es richten. Das muss sie auch, aber Politik denkt gerne in Legislaturperioden. Doch jeder Einzelne kann sich informieren und handeln, und das über den Tellerrand hinaus.

Jeder Einzelne könnte:

  • nachhaltig denken und handeln
    • Kleidung
    • Technik
    • Mobilität
    • regional kaufen
    • saisonal kaufen
    • Verpackung
    • weniger konsumieren
    • weniger Fleisch essen
    •  
  • reparieren statt entsorgen.
  • Grünen Strom beziehen
  • weniger Flächen versiegeln
  • auf Steingärten verzichten
  • auf e-Mobilität setzen
  • auf Inlandsflüge verzichten
  • auf Urlaubsflüge verzichten
  • auf Kreuzfahrten verzichten
  • mit Geothermie heizen
  • Photovoltaik nutzen
  • In Windkraft investieren
  • nachhaltig investieren.
  •  

Einiges davon ist für uns selbstverständlich, anderes liegt noch  in der Zukunft, aber wir arbeiten dran.

Der Rasenmäher arbeitet mit Strom, die Heizwärme kommt seit 1987 per Wärmepumpe aus der Erde. Ebenso lange heizt die Sonne mit Kollektoren auf dem Dach unser Brauchwasser und unterstützt die Heizung. Seit 2015 gibt es auf dem Dach eine kleine Photovoltaik-Anlage mit 12 Modulen.

Und das lief so:

Mit seinen Ersparnissen kann niemand heutzutage noch Zinserträge erwirtschaften, man muss sogar befürchten, in naher Zukunft Zinsen zu zahlen. Man legt Geld heute folglich in Beteiligungen an, oder man investiert in erneuerbare Energien, z.B. in Photovoltaik auf dem eigenen Dach.

Die damalige RWE, unser Hauptversorger bot ein rundum-Sorglos-Paket für eine PV-Anlage an, welches wir nach intensiven Recherchen im Internet annahmen. Zwölf Module sollten auf der Südseite des Daches installiert werden. Dazu gehört ein Wechselrichter im Keller und ein spezieller Stromzähler im Sicherungskasten. Natürlich hatten wir im Wallenhorster Solarkataster die Sinnhaftigkeit unseres Vorhabens überprüft.

Bei einer Bestandsimmobilie ist es immer schwieriger als im Neubau, Leitungen vom Dach über zwei Geschosse in den Keller zu verlegen. Da kein Leerrohr vorhanden war, hieß die Lösung des Problems: Nutzung des noch freien Schornsteinzuges. Der war ursprünglich für eine Gasheizung gedacht, die es bis heute aber nicht gibt.

Im September rückte ein Subunternehmer mit einem kleinen Gerüst und den Solarmodulen samt Unterkonstruktion an. Es wurden einige Dachpfannen aufgenommen und mit einer Akku-Flex eine minimale Aussparung an den Pfannen vorgenommen. Darunter wurden Metallwinkel in das Gebälk geschraubt, auf denen die Unterkonstruktion befestigt wurde. Dann schraubten die beiden Profis die 12 Panels auf und verkabelten diese. 

Die Gleichstromleitungen wurden durch die Dachhaut geführt und landeten schließlich über den Schornstein im Keller, wo der Wechselrichter bereits montiert war. Zwei Tage später erschien ein Elektriker, tauschte den vorhandenen Stromzähler gegen einen aus, der in beide Richtungen zählen konnte. Schließlich speisen wir bis dato auch Strom in das Netz ein, allerdings gegen ein sehr überschaubares Entgelt. 

Der Wechselrichter wurde verkabelt und eine Netzwerkkarte eingesetzt. Seit dem arbeitet die Anlage einwandfrei. Sie ist auch in das häusliche Daten-Netzwerk eingebunden und speist bei gutem Wetter Strom in das öffentlich Stromnetz ein. Den größeren Teil verbrauchen wir aber selbst als Haushaltsstrom. Unsere Wärmepumpe lächelt allerdings über die Ausbeute und ist deshalb nicht involviert. Über PC oder Laptop sowie die Internetseite „Sunny Port“ von SMA läßt sich die Anlage überwachen und wird dort auch dokumentiert.