Der Freitag ist immer der letzte Tag einer Arbeitswoche. Unsere Ofenbauer sind heute etwas später, vermutlich weil sie die vier Granitplatten beim Lieferanten laden müssen, bevor sie sich auf die A1 begeben.
Als sie dann hier eintreffen und ich ein erwartungsfrohes „Guten Morgen“ loswerden will, schaue ich in verkniffene Gesichter. Was ist los? Vier Granitplatten haben sie auf einer Palette und ordentlich verkeilt auf ihrem Wagen. Drei davon sind mattschwarz und eine zeigt ein helles Grau. Ich verstehe nicht sofort und reklamiere, dass es sich bei der grauen Platte um die Rückseite handeln wird. „Schön wäre das“, bekomme ich zu hören. Leider ist es nicht die Rückseite sondern ein kapitaler Fehler der Steinmetzfirma. Unsere Ofenbauer ärgert besonders, dass sie die Palette nicht vor Ort geprüft haben, sondern diesen Lapsus erst jetzt bemerken.
Es bleibt nichts übrig als zurück zu fahren und eine passende Platte aus der Tranche zu suchen. Sehr ärgerlich und zeitfressend. Ein Ofenbauer bleibt vor Ort und setzt die Metallschienen an die Ecken und Kanten des Kamins, während sein Kollege sich auf den Weg zurück nach Lohne macht. Auf meine Frage, wie die Lieferfirma so eine Farb-Gemengelage übersehen konnte, bekomme ich zur hören: „Zu viele Fachkräfte in Deutschland!“ Das leuchtet ein…
Knapp zwei Stunden später sind die passenden Granitplatten beisammen und können mit Aussparungen versehen und ins Mörtelbett gelegt werden. Das ist Millimeterarbeit, denn die Fugen und Höhen müssen alle zusammen passen und den optischen Eindruck von Nahtlosigkeit vermitteln.
Am Ende dieses Tages sind auch die Putzkanten ins Gipsbett gelegt und ausgerichtet. Überall ist immer auch die Wasserwaage im Einsatz. Am Montag müsste aus unserer Sicht nur noch der Temperatursensor für die Abluftsteuerung eingesetzt werden und der Korpus des Kamins verputzt werden. Schön wäre das ja, denn für den Dienstag hat sich der Malermeister angesagt, der Vorschläge für die weitere Bearbeitung und die Farbgestaltung machen soll.
Am Sonntagabend legen wir noch schnell die Leitungen für die Stromversorgung der Abbrandsteuerung, die im Keller installiert ist. Die braucht eine freie Steckdose in ihrer Nähe und deshalb eine Verbindung zum Aufputz-Verteiler im Heizungskeller. Die Steckdosen am Kamin selbst können noch nicht verdrahtet werden, weil der Kamin noch verputzt werden muss.