Heute ist zwar kein Tag wie jeder andere, aber er beginnt früh am Morgen mit den üblichen Ritualen. Die vierköpfige Gruppe vom Heizungsbau und der Elektriker bevölkert den Heizungskeller. Die Heizkreise werden abgedrückt und die letzten Lücken in den Isolierungen geschlossen. Die Elektriker sind mit der Verkabelung auf gutem Wege und die Sensoren offensichtlich an den richtigen Stellen. Mal sehen was der Service-Techniker von Bosch morgen dazu sagt.
Plötzlich durchbricht eine unvorhergesehene Ansage die gefühlte Zufriedenheit: “Wasser im Gebälk…!”. Es ist wohl nur ein Tropfen an einem wichtigen Kugelhahn, der sich – mit bloßem Auge sichtbar – an einer Nahtstelle des Absperrhahns bildet und am Kupferrohr herunter in die Wärmepumpe läuft. Steter Tropfen höhlt den Stein, so sagt man. In unserem Fall hat sich schon einiges an Heizungswasser in der Auffangwanne auf der Wärmepumpe gesammelt und es läuft von dort irgendwie ins Innere des Gehäuses. Wasser sucht sich halt seinen Weg.
An der Stelle, an der der Kugelhahn leckt, dürfte er das überhaupt nicht, denn diese Stelle ist herstellerseitig fest verschraubt, Metall auf Metall mit einer maximal hauchdünnen Dichtung. Wo kann man nicht überall noch was einsparen? Das könnte folglich ein Produktions- oder Materialfehler sein. Wenn man am hydraulischen System einer Heizung ein Teil wechseln muss, dann ist es hilfreich, eine Absperrmöglichkeit zu haben, damit das Heizungswasser nicht wieder abgelassen werden muss. Aber wenn die Absperrung selbst defekt ist… was dann.
Werde mal eben nachsehen, was sich im Keller tut.
Es sieht nach Entwarnung aus. Wo rohe Kräfte sinnvoll walten…. unsere Heizungsmonteure haben mit zwei der größten Rohrzangen und Muskelkraft die tröpfelnde Verbindung nachgezogen, jetzt ist sie wohl (hoffentlich) dicht. Ich prüfe das vorsichtig nach, denn die Zangen haben ein paar Grate zurückgelassen, die man besser meiden sollte. Es scheint dicht zu sein, doch ich werde später noch mal kontrollieren. Besser ist das… (das hatte seinerzeit schon bei Klempner Röhrich erkannt).
Die Elektrik kommt auch voran. Die Stromleitungen für 230 Volt und die Steuerleitungen, die deutlich weniger haben, sind in Kabelkanälen und Rohren geführt und in Verteilern verdrahtet. Es sieht alles sehr übersichtlich und korrekt aus. Dabei kann ich natürlich nichts mit den Fingern prüfen… viel zu gefährlich, aber zum Glück auch nicht wasserführend.
Die Wärmepumpe hängt an ihrem eigenen Stromzähler, während alle Pumpen und Steuergeräte am Haushaltszähler angeschlossen sind, an dem auch die Photovoltaik-Anlage hängt. Dieser Teil kann also wie bisher auch mit Sonnenstrom betrieben werden.
Das Display der Wärmepumpe leuchtet einmal kurz auf und würde gerne weitere Anweisungen für die weitere Einstellung entgegen nehmen. Das wollen aber die Elektriker nicht; wer weiß schon, was morgen durch den Service von Bosch noch alles im Vorfeld der Inbetriebnahme erforderlich ist. Warten wir das erst mal ab. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie es ist, wenn man warm duschen kann. Muss schön sein… oder? Bin ich dann wieder ein Warmduscher?