Verrechnet?

Gegen Mittag zieht es uns wieder in Richtung Baustelle. Einkaufen wollen wir so wie so, also ist ein kleiner Abstecher zur Wirkungsstätte der Handwerker kein großer Umweg. Wir wollen doch sehen, ob die Neuverlegung der Fußbodenheizung planmäßig klappt.

Keinen Moment zu früh kommen wir dort an, denn im Bad sind die Heizschläuche schon verlegt und angeschlossen. Der Fliesenleger hat bereits mit dem Estrich begonnen.

Im WC ist die Wand für das hängende Klosett aufgemauert und verputzt und die Heizschlangen liegen fixiert auf der Dämmung. Die neue Heizschlange muss nun mit dem Rest verbunden werden. Das geschieht heutzutage mit Verbindungsstücken aus Messing. Die werden in die Schlauchenden eingeschoben und mit einer Art Überwurfmutter hydraulisch gepresst. Kein großes Ding, wenn man erst mal den Verbinder in dem alten Schlauch untergebracht hat. Das ist für den Monteur nicht so einfach, weil das Material nicht mehr so  flexibel ist wie die Neuware.

Am Ende werden beide Teile verschraubt und abgedrückt. „Bisher habe sich noch niemand aus den unteren Etagen beschwert“, flaxt der verantwortliche Handwerker, als wir ihn fragen, ob alles dicht ist.

Mir fällt auf, dass hinter der Tür im WC im unteren Bereich alle Fliesen bis zur Höhe von 150 cm sauber abgeschlagen sind. Auftragsgemäß sollen doch die neuen Fliesen auf die alten aufgeklebt werden. Warum dann jetzt dieses?

Die Antwort ist so verblüffend wie einleuchtend. Das Türblatt im WC geht nach innen auf und hat an der Lagerseite ca 15 mm Platz um sich gegen die Wand zu öffnen. Wäre jetzt noch Fliese auf Fliese geklebt worden, hätte man die Tür nicht mehr oder nur einen Spalt weit öffnen können. Wer denkt denn an so etwas? Vermutlich ein Fliesenleger mit Erfahrung.

Beruhigt fahren wir zum Einkauf und kehren am frühen Abend noch einmal zurück.

Bis auf die Stelle an der die Duschwanne eingesetzt wird, ist alles mit Estrich bedeckt. Wir fühlen, ob er die selbe Höhe hat wie der im Flur, … hat er!

Angeblich soll man den Estrich einen Tag später schon betreten können. Na dann… !

Auffallend ist, dass von den 39 Säcken Fertigbeton B03 noch 20 in der Küche liegen. Sollte sich jemand so verrechnet haben? Wir werden die spätere Rechnung im Auge behalten.