Was ist denn mit unserer Dunstabzugshaube los?

Immer wenn gekocht wird, merke ich das sehr schnell auch im Arbeitszimmer im ersten Obergeschoss. Die meistens sehr leckeren Koch Düfte erinnern mich daran, dass bald Essenszeit ist. Das ist grundsätzlich kein Problem, deutet aber darauf hin, dass die Dunstabzugshaube nicht erwartungsgemäß funktioniert.

Also werfe ich einen heimwerkerlichen Blick auf das gute Stück, welches seit 18 Jahren seinen Dienst versieht und schon einen Umzug mitgemacht hat. Der gezielte Blick fördert Schauerliches zu Tage. Aus den Ritzen zwischen Abluft Kamin und Wand kriechen bräunlich Verfärbungen auf den Kalk-Spachtelputz und unter dem abgehängten Deckensegel zeigen sich ebensolche Spuren. Da ist was faul. Vermutlich ist das Gehäuse der Lüfterwalze undicht. 

Nach kurzer Diskussion mit der Herrin des Hauses steht unser Entschluss fest. Eine neue Haube soll her, am besten als kopffreie Esse und schräg an der Wand, wie man das heute so hat.

Schnell ist ein Gerät gefunden, NEFF steht drauf und Amazon wird es liefern. Zwei Tage später kommt ein überdimensionalen Karton per Sackkarre durch die Tür. Da die neue Haube eine 90 cm breite Glasfront hat, sind hölzerne Stabilisatoren und natürlich viele Papp Stützen und auch Leerraum innerhalb der Verpackung zu finden. Auf jeden Fall gab es keine Transportschäden.

Die neue Haube ist zwar mit 90 cm so breit wie die alte, jedoch hat sie einen völlig anderen Korpus. Aus dem Vorhandenen Fliesenspiegel müssen 3 Reihen auf 45 cm Breite entfernt werden, damit die neue Haube plan vor der Wand hängen kann und zu hoch sollte sie nicht angebracht sein.

Beim Rückbau des alten Miefquirls kommt es zur bösen Überraschung. Die Küchenbauer von Möbel Feldmann aus Ibbenbüren haben damals ziemlichen Bockmist gemacht. Da ihnen offenbar ein Reduzierstück von 150 mm auf 125 mm am Abluftstutzen fehlte, hatten sie einfach einen 125 mm Flex-Spiralschlauch aus Kunststoff mit Klebeband direkt am Abluftstutzen befestigt. Für den Anschluss durch die Wand nach draußen gibt es einen 125 mm Mauerkasten, an dem bauseits ein Aluminium-Flexrohr installiert ist, dass damals, gehalten durch eine Ringschelle, senkrecht aus der angehängten Decke fast bis zum Anschluss der Abzugshaube führte. Für den Anschluss hätte man den Adapter benötigt.

Da der aber fehlte, müssen die Küchenbauer das Alu-Rohr kurz hinter der Schelle abgetrennt haben um dann den Kunststoff-Spiralschlauch locker ohne Dichtung in das Alurohr einzuschieben. Genau diesen Zustand fanden wir jetzt vor, allerdings hatte sich das Klebeband am Haubenanschluss mittlerweile gelöst. Seit Jahren hat sich die Abluft wohl schon aufgrund der undichten Rohrverbindung in der abgehängten Decke breit gemacht und zu guter Letzt durch den Abriss des Schlauches am Gerät auch direkt in der Küche. Da kommt Wut auf. Wut auf den dilettantischen Küchenbau, den ich wegen damaliger Berufstätigkeit leider nicht persönlich begleiten konnte. Sicher hätte ich sonst mehrere Fragen gestellt.

Wir hätten also keine neue Haube gebraucht, wenn wir die alte rechtzeitig abgebaut hätten. Wer denkt schon daran, dass mieses Handwerk verantwortlich sein könnte.

Also wurde die abgehängte Decke in der Küche aufgeschnitten, eine sichere Alu-Rohrverlängerung eingebracht, Fliesen geschnitten und abgestemmt, neu verputzt, Tiefengrund gestrichen, gespachtelt, gestrichen, gebohrt, geschraubt und die neue Haube aufgehängt. Die Arbeiten zogen sich von Freitag, dem Tag der Lieferung bis Sonntagabend hin, weil immer wieder Trockenzeiten abgewartet werden mussten. Viele Handgriffe spielten sich auf der Leiter ab, was für einigermaßen runde Füße sorgte. Zum Schluss wurde noch passgenau geschnittene Fliesen bis zum Korpus der Haube wieder eingeklebt und mit Fugenmasse geschlämmt. Nebenbei war auch die Wand neben und über der Esse zu reinigen, denn der defekte Abluftschlauch hatte fettige Abluft in seiner direkten Umgebung verteilt.

Fetthaltige Luft hatte auch Spuren an den in die abgehängte Decke eingelassenen Deckenstrahlern hinterlassen. Insgesamt muss wohl noch mal der Maler kommen.

Fazit: Auch nach Jahren kann ein handwerklich schlecht gemachter Küchenbau für unliebsame Überraschungen sorgen. Danke an den Küchenbau Möbel Feldmann, zumindest was den Dunstabzug betrifft.