Nach dem Eckigen kommt das Runde!

Nachdem die Terrasse in Hollage erneuert war und ziemlich parallel zum Grunderwerb in Osnabrück (die Entrümpelung des Hauses hatten wir schon bewerkstelligt), erkannten wir, dass es Zeit für eine Erneuerung der Pflasterung rund um das Haus war. Insbesondere vor der Garage hatten sich die Steine ziemlich gesenkt, so dass sie hätten unterfüttert werden müssen. Zudem passten die Anschlüsse der Wege im Garten nicht mehr zur Terrasse und die grauen Betonsteine ohnehin nicht zu den Pflastersteinen des Rosenbogens. 

Also entschieden wir kurz, sämtliches Betonpflaster aufzunehmen und zu entsorgen. Da sich so kurzfristig kein Abnehmer für die Steine fand, landeten sie in einer Recycling-Mulde. Dann wurde der gelbe Sand, den die Ameisen so lieben auf knapp 30 cm Tiefe ausgekoffert. Er musste nicht komplett entsorgt werden, weil er zu guten Teilen als Magerbeton in Verbindung mit Zement und Kies zur Befestigung der Randsteine wieder eingebracht wurde.

Wir fuhren mit Schubkarren tonnenweise schwarze Schlacke und Steinsand auf die ausgekofferten Flächen und verdichteten sie mit einem geliehenen Rüttler. Vor der Garage wurde bei dieser Gelegenheit in voller Breite eine Entwässerungsrinne in Magerbeton gesetzt und an den Regenwasserkanal angeschlossen. Es gab zwar schon eine Entwässerung ca. 4m vor der Garage, aber bei starkem Regen sorgte die nachfolgende Fläche für eine Wassermenge, die freie Fahrt in die Garage hatte. Musste ja nicht so bleiben. 

Die geflammten bunten Steine wurden Palettenweise angeliefert und per Schubkarre an den zu pflasternden Flächen verteilt. Dabei konnten wir lange Arme bekommen. Da bisher alles mit sechseckigen Pflastersteine eckig gepflastert war, sollte von nun an alles rund und geschwungen verlaufen. Der Hauptweg beginnt heute an der Terrasse, windet sich um Haus und Erker mit dem Pflanzbeet und teilt sich für die Bereiche Kellerzugang und Stellplatz sowie Garage und Garagenzufahrt auf. Alles in Rundungen geführt um in Pflasterflächen einzumünden und aufzugehen. Die Steine sind dafür geeignet, aber man brauchte schon ein gesundes Augenmaß und auch ein Maßband und ein paar Tricks zur Umsetzung. 

Stein für Stein wurde auf diese Weise verlegt, eine Herausforderung für den Rücken und die Knie. Zum Glück gibt es Knieschoner, die man sich als Polster an die Beine klemmen kann. 

Wir hatten Ganze, Halbe und Viertelsteine um die Flächen und Wege zu pflastern. Bei den Rundungen war Verbundpflasterung nicht möglich. Wir befestigten die Wege nach dem Abrütteln durch in Magerbeton gelegte Randsteine. In den mittleren Bereichen blieben einige “Tortenstücke” offen und auch an den Rändern ging die Pflasterung nicht immer auf. Es musste also geschnitten werden. Das passierte allerdings erst  im folgenden Frühjahr mit einem geliehenen Diamant-Trennschneider, der im Wasserbad lief. Ich erinnere mich daran, das dieser Trennschneider im Einsatz Unmengen von Sprühwasser in die Rhododendren entsorgte. Die Pflanzen wurden monatelang ihren Zementschleier nicht wieder los. 

Am Ende des Projektes hatten wir leider Pech. Für die letzte Pflasterfläche, etwas 25 m² vor der Garage gingen uns die Pflastersteine aus. Es fehlten etwa 3 m² und ein paar Tage später fiel frischer Schnee. Damit ruhte diese Baustelle bis zum Frühjahr. Aber in Osnabrück wartete schon die nächste auf uns.