Ein neues Gartenhäuschen

Seit 1988 gab es auf unserer Wohnstatt in Wallenhorst einen Erdwall, der das Grundstück zur Straße und zum westlichen Nachbarn abtrennte. Diese 20 Jahre alte künstlich aufgeschüttete Erhebung war gut einen Meter hoch, bei etwa 5 Meter Breite und einer Länge von ca. 20 Metern. Die Fläche war schlecht von Unkraut frei zu halten und nahm im Grunde zu viel Platz in Anspruch. Den Raum wollten wir als Grundfläche für ein etwas größeres Gartenhaus nutzen  denn das bisherige Häuschen war sehr in die Jahre gekommen und baufällig geworden.

Freundliche Nachbarn hatten Beziehungen zur Verwandtschaft mit Radlader und so kam eines Tages im November 2008 der Erdwall unter die Räder. Bester Mutterboden wurde auf einen Erdwall am Fürstenauer Weg gekarrt, schließlich musste der Aushub ja irgendwo bleiben.

Als wir den Bereich von Hand wieder Plan gezogen hatten, war uns klar, dass das Grundstück nach Norden eine gut 3 %ige Hanglage hat. Also mussten wir den geplanten Stellplatz für die Rasen-Gittersteine und die Stellfläche für das neue Gartenhaus beim Auskoffern nivellieren. Das gelang durch entsprechende Stufen, die durch in Magerbeton gesetzte Betonplatten realisiert wurden.

Dann kam der Winter und das Erdreich hatte die Zeit sich bis Ende Februar zu setzen. Im Frühjahr 2009 verlegten wir zunächst Erdleitungen, Leerrohre und eine Ableitung für Regenwasser in den Untergrund der Pflasterfläche, bevor wir die wabenförmigen Pflastersteine der ehemaligen Terrasse auslegten.

Dann kam das georderte Gartenhaus mit den Abmessungen 4 m x 4 m x 2,35 m als Bausatz per Spediteur. Die Ladung lagerte auf dem Pkw-Abstellplatz vor der Baustelle.

Bevor irgend ein Teil verbaut werden konnte, mussten wir alle Hölzer im Nut- und Federbereich mit einem Holzschutzmittel streichen. Das funktionierte „just in time“, denn sobald es einigermaßen getrocknet war, wurde es sofort verarbeitet. Gut zu wissen, welche Hölzer zuerst und welche zuletzt gesetzt werden.  Die Bohlen haben eine Stärke von 35 mm und unterschiedliche Längen. Zum Glück gab es eine Aufbauanleitung.

Wir begannen mit einer untersten Lage Teerpappe gegen aufsteigende Feuchtigkeit, die direkt unter die Traghölzer für die Wände und den Fußboden gelegt wurde.

Dann wurde Brett für Brett, Nut auf Feder gesetzt, wobei die Fenster- und Türrahmen rechtzeitig eingebaut werden mussten, da sie für die Brettstärke mit 35 mm genutet waren.

Für die Giebel und die Dachsparren mussten wir schon auf die Leitern und für die OSB-Platten, die für das Dach vorgesehen waren, kamen erstmals Schrauben zum Einsatz. Als die Dachhaut fast geschlossen war und nur noch von oben geschraubt werden konnte, war Neffe Lion als Spätgeborener und leichtester Handwerker derjenige, der mit dem Akkuschrauber auf den Dachplatten wandeln durfte. Sicher ist sicher. Er war es auch, der die Dachpappe der ersten Stunde festnagelte. Erst einige Jahre und Stürme später kam eine Konterlattung mit Stahl-Trapezblechen auf das Dach.

Zu guter Letzt wurden 18 mm starke OSB-Platten als Fußboden, ebenfalls mit Nut und Feder eingelegt. Die letzte Platte schloss auf den Millimeter bündig mit der Wand ab. Wir haben dann noch vierkantige Sockelleisten verschraubt, so dass die Ameisen bis heute in diesem Bereich keinen Zugang gefunden haben.

Nachdem Fenster und Türen eingehängt waren, wurde der gesamte Innenraum mit einem geeigneten transparenten Holzschutzmittel gestrichen. Für die Außenhaut hatten wir eine silbergraue Holzschutzfarbe gewählt, gut gegen Algen, Schädlinge und Bläue. Die haben wir zu guter Letzt mit großen Pinseln aufgetragen.

Der Innenausbau dauerte dann länger als der eine Tag des Aufbaus. Dabei ging es dann um die Verteilung der Elektrik, Beleuchtung, Schalter und Steckdosen und Regale sowie Aufhängungen für alles Mögliche. In einem etwas späteren Schritt bekam die Hütte zwei Dachrinnen und eine gemeinsame Ableitung des Regenwassers in eine Zisterne, aber das ist eine weitere Geschichte.