die neue Holz-Terrasse

Von unserem Wohnzimmer führt eine Tür direkt auf die Terrasse, die als gepflasterte Fläche bisher knapp 20 cm tiefer lag als der Fußboden im Wohnzimmer. Es ging also immer eine Stufe runter auf die Terrasse. Das sollte sich in „nahezu ebenerdig“ zum Wohnzimmer ändern und aus der gepflasterten Terrasse sollte eine aus Holz entstehen.

Also nahmen wir die sechseckigen Pflastersteine auf und lagerten sie zur weiteren Verwendung neben der Garage. Dann bohrten wir mit einem Erdbohrer im Durchmesser von 25 cm und einer Tiefe von 70 cm genau 56 Löcher in die Terrassenfläche. Die Löcher hatten zueinander einen Abstand von 70 cm. Über den Löchern richteten wir mit einer Schlauchwage eine Trägerkonstruktion aus 100 mm Kanthölzern aus. Die Hölzer ruhten auf Pflastersteinen und bekamen ein Gefälle von 2% zum Garten hin. Das bedeutet, auf 6 m Gesamttiefe hat die Terrasse ein Gefälle von etwa 13 cm, so dass Regenwasser Ablaufen kann.

Nach der Ausrichtung der gesamten Unterkonstruktion befestigten wir über den Löchern mittig am darüber liegenden Balken 56 U-Pfostenträger mit angeschweißtem, ca. 30 cm langem Rundstahl. Die U-Träger waren im Abstand von 8 mm zum Balken mit Pappnägeln angeheftet, so dass sie in senkrechter Position in die Erdlöcher hinein hingen.

Dann füllten wir alle Löcher mit erdfeuchtem Beton, den wir aus Sand, Kies und Zement unter Einsatz einer betagten geliehenen Mischmaschine erstellten. Bein Einfüllen des Betons in die gebohrten Erdlöcher war Vorsicht geboten, denn die ausgerichtete Balkenkonstruktion lag lose auf den untergeschobenen Pflastersteinen, durfte also nicht bewegt werden.

Mit einer Schubkasse und viel Gefühl klappte es, dauerte aber seine Zeit. Wir füllten den Beton bis zur Erdoberfläche der Terrasse ein und nutzten die gebohrten Erdlöcher als „Schalung“. 

Als der Beton abgebunden war, entfernten wir alle Balken, so dass nur noch 56 U-Eisen aus dem Boden schauten. Es war Schwerstarbeit angesagt. Wir kofferten die  gesamte Terrasse auf 50 cm Tiefe aus, entsorgten das Erdreich und füllten die Fläche mit 15 Tonnen Schlacke wieder auf. Damit wollten wir möglichen nicht gewollten Bewuchs unter der Terrasse verhindern, den Ameisen den Aufenthalt verleiden und letztlich ein Auffangreservoir bei Starkregen schaffen.

Jetzt konnte das Terrassenholz kommen. Knapp 80 qm Bangkirai wurden für die Unterkonstruktion und die Terrassenbeplankung geliefert, etwa zu einem Drittel des Preises, der im 2. Corona-Jahr 2021 dafür zu zahlen ist. 

Auf die Kanthölzer wurde eine Querlattung aus Bangkirai-Holz angebracht und darauf die gefrästen Deckbretter geschraubt. Gesägt haben wir mit einer Zug-Kappsäge und die Edelstahlschrauben fanden ihren Platz in den äußeren Rillen der Bretter mit Hilfe eines Schlagschraubers mit Anschlagbegrenzung.

Die fertige Terrasse fassten wir mit einer Steinkante in Magerbeton ein und füllten zwischen Stein und Holz gerompelte Ziersteine ein. Damit wollten wir verhindern, dass ungebetene Kleintiere einschließlich unserer Katze sich im Untergrund tummeln.

Obwohl Bangkirai-Terrassenholz bis zu 30 Jahre halten sollte, haben wir bereits nach 16 Jahren einzelne Planken ausgetauscht, die gesplittert waren. Zur Ehrenrettung des Holzes müssen wir allerdings gestehen, dass wir sie zu keinem Zeitpunkt mit Terrassen-Öl verwöhnt haben.