Betonpflaster legen

Der Einzug der Mieter in das neue Heim in Sutthausen und der Aufbau der Terrasse auf der Garage waren mittlerweile Geschichte. Bei einer weiteren Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden, geht es um die Pflasterung rund um das Haus. Bei der Sanierung des Hauses wurden die  Grundmauern frei gelegt und die vorhandene, zum Haus gehörende Pflasterung weitgehend zerstört. Und erhrlich gesagt, sah es im Herbst 2010 im Außenbereich des Hauses immer noch recht abenteuerlich aus. Neues Pflaster musste als nächstes kommen, zumal aus dem ehemaligen Vorgarten zukünftig ein Pkw-Stellplatz werden sollte.

Es wurden 120 qm Rechteck-Pflastersteine geliefert,  6 cm dick, zusammen mit etwa 9 Tonnen schwarzer Schlacke. Mit der Schlacke im Untergrund des neuen Pflasters wollten wir den Ameisen den Spaß verderben.

Zunächst wurde die noch vorhandene restliche alte Pflasterung in einer Abraummulde entsorgt, zusammen mit dem erforderlichen Bodenaushub. Natürlich alles per Schaufel und Schubkarre, die viele Male über ein langes Gerüstbrett in die Mulde hinauf gefahren wurde, um dort abgekippt zu werden.

Danach erfolgte die Verteilung der Schlacke als Unterbau für die Pflastersteine. Ich erinnere mich  dass wir zum Verdichten der Pflasterflächen einen schweren Dieselrüttler von Tegeler in Hollage geliehen hatten. Wie der zu behandeln war, hatte man uns ausführlich erklärt. Zum Starten des Motors diente ein Seilzug. Ich zog das Seil mehrere Male kraftvoll durch, aber es passierte nichts. Das war uns völlig anders beschrieben worden. Zweimal ziehen, hieß es, dann springt der Diesel sofort an.

Nach gefühlt 47 erfolglosen Seilzügen resignierte ich völlig gefrustet, weil mir zudem der rechte Arm fast abfiel. Ein Blick in den entdeckelten Tank offenbarte des Rätsels Lösung: Kein Sprit im Tank. Damit hatte niemand gerechnet. Vermutlich hatten die Vornutzer das Gerät leer gefahren und einfach so zurück gegeben. Ein 5-Liter Kanister Diesel von der nahen Tankstelle und ein Zug am Starterseil retteten den Arbeitstag. Wenn ich es recht erinnere, dann war es ein mehrtägiger Arbeitsurlaub, den wir hier angetreten hatten.

Nach der Verdichtung des Untergrundes wurde die Schlacke mit Steinsand abgestreut und per Schlauchwage und Maurerschnur auf das passende Niveau ausgerichtet. Auf langen Metallprofilen zogen wir Quadratmeter für Quadratmeter mit einem Richtscheit ab und verlegten die Pflastersteine im Verbund. Auf dem abschüssigen Teilstück und direkt vor der Garage wurden zwei Entwässerungsrinnen eingebaut. Beide münden in einen Sammler, der das Oberflächenwasser fast 100 m weit unter dem gesamten Grundstück bis in den angrenzenden Wald führt.

Eine besondere Herausforderung war der stark abfallende Zugang zur zum Keller gehörigen Garage. Direkt vor dieser gibt es eine Regenwasser-Sammelrinne, die so tief liegt, dass sie an den Pumpensumpf, der gut 3m unter der Gartenterrasse liegt, angeschlossen werden musste.

In diesem Sumpf mündet auch die Drainage des Hauses und eine Sumpfpumpe fördert das Wasser regelmäßig auf das Niveau für die Oberflächenentwässerung. Nur bei lang anhaltendem starkem Regen könnte diese Konstruktion an ihre Grenzen stoßen. Bisher war das zum Glück noch nicht der Fall.

Da wir uns zu dieser Zeit im späten November befanden, hieß es immer wieder: Warm halten durch permanente Arbeitsbewegungen. Reihenweise mussten auch Steine geschnitten werden. Das funktionierte gut von Hand mit Diamantscheiben auf einer großen Flex. Mit Bedacht hatten wir uns deshalb für eine Steinstärke von 6 cm entschieden. Natürlich staubte es bei den Schneidarbeiten gewaltig, sehr zum Leidwesen der Nachbarin, deren PKW wir einen Pelz aus Steinmehl bescherten. Ein Gutschein für die Autowaschanlage sorgte dann wieder für den nachbarlichen Frieden.

Wir schafften es, bis Ende November 2010 die Zufahrt zur Garage samt Kellerabgang und den neuen Stellplatz an der Straße zu pflastern. Am Folgetag fiel dann sehr früh der erste Schnee. Gutes Timing. Was noch zu tun blieb, war das Teilstück zum Hauseingang, zur Gartenterrasse und die Terrasse selbst nebst Treppe zum Garten. Das sollte eine Aufgabe für das Frühjahr 2011 bleiben.